2012-01-25

i want to buy this house

"Die Unterwerfung unter eine Generationsmentalität (diesen Herdenstolz) war mir schon immer zuwider gewesen. Als Fräulein Brodska eine provokative Betrachtung darüber anstellte (ich hatte sie von ihren Altersgenossen bestimmt schon fünzigmal geklärt), dass die Menschheit sich aufteile in diejenigen, die Anhalter mitnähmen (frei denkende Menschen, die Abentuer liebten) und solche, die nicht anhielten (unmenschliche Menschen, die Angst vor dem Leben hatten), nannte ich sie scherzend eine >>Dogmatikerin des Autostops<<"

- aus Der Scherz von Milan Kundera

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Berlin, 02. January 2012
 

David Shrigley


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2012-01-23

appreciation

"Wer liebende Güte übt, entwickelt eine wohltätige, freundschaftliche und wohlwollende Einstellung zu allen Lebewesen. Der Meditierende beginnt bei sich selbst als Objekt des Wohlwollens. Diese Forderung ist nicht narzisstisch, sie beruht vielmehr auf der klugen Beobachtung, dass nur jemand, der sich selbst liebt, fähig ist, andere zu lieben. Wer nur wenig Selbstachtung übt oder sich selbst hasst, kann andere nicht vollkommen lieben. [..] Bei jedem Anlass ruft er sich empfangene Wohltaten, auch in früheren Leben, ins Gedächtnis. Wer dieses universale Wohlwollen übt, befreit seinen Geist von Voreingenommenheit und Vorurteil und beginnt andere mit Güte und ohne Ansehen der Person zu behandeln"

- aus Der Buddhismus, Damien Keown 1996

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Berlin, 31.December 2011
 

2012-01-20

happy chinese new year

"Dass diese Eiligkeit unseres heutigen Lebens uns von der frühesten Erziehung an angreifend und nachteilig beeinflusst hat, erscheint traurig, aber notwenig. Leider aber hat sich diese hast des modernen Lebens längst auch unserer geringen Muße bemächtigt; unsere Art zu genießen ist kaum weniger nervös und aufreibend als der Betrieb unserer Arbeit. >>möglichst viel und möglichst schnell<< ist die Losung. Daraus folgt immer mehr Vergnügen und immer weniger Freude. [..] Man muss mitmachen, auf dem laufenden bleiben, sich auf der Höhe halten. [..] Und jedermann, der zu keiner andern Beschränkung sich verstehen mag, versuche es mit der Gewohnheit, mindestens einmal in der Woche um 10 Uhr schlafen zu gehen. Er wird sich wundern, wie glänzend dieser kleine Verlust an Zeit und Genuss sich ersetzt. [..] Jeden Tag so viel nur möglich von den kleinen Freuden erleben und die größeren, anstregenden Genüsse sparsam auf Ferientage und gute Stunden verteilen, das ist es, was ich jedem raten möchte, der an Zeitmangel und Unlust leider. Zur Erholung vor allem, zur täglichen Erlösung und Entlastung sind uns die kleinen, nicht die großen Freuden gegeben."

- aus Kleine Freuden, H. Hesse 1899

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